Mittwoch, 16. Oktober 2013

Moriyama

Es gibt eine neue Kooperation von Boaz Kaizman mit dem Fotobuchspezialisten Markus Schaden. Das erste Ergebnis ist inzwischen online.





Donnerstag, 13. Juni 2013

Fortsetzung folgt

Jom haScho’a ist ein israelischer Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer der Shoa einerseits und den jüdischen Widerstand und das Heldentum der jüdischen Untergrundkämpfer andererseits. An dem Tag um 10 Uhr heulen in Israel für zwei Minuten die Sirenen. Der öffentliche Nahverkehr und normalerweise auch alle anderen Fahrzeuge halten dann an, die meisten Passanten bleiben schweigend stehen. Israel hält inne.

Diese Form des Gedenkens möchte Yael Bartana jetzt parodieren. Sie ruft alle Kölnerinnen und Kölner dazu auf, am 28. Juni 2013 um 11 Uhr ihren Alltag für zwei Minuten symbolisch zu unterbrechen. Sie sollen innehalten und denken! Woran Sie denken sollen, gibt Yael Bartana auf der Homepage des Festivals bekannt:

“Drittes Reich und Holocaust sind nicht nur historische Ereignisse – sie haben weitreichende Wirkungen in unsere Gegenwart hinein: die Gründung des Staates Israel, die Besetzung der palästinensischen Gebiete, Flucht, Vertreibung in Europa und im Nahen Osten. Selbst die finanziellen Ungleichheiten in der EU sind vielfach noch immer Folgen des Zweiten Weltkriegs, so wie es Deutschlands Wohlstand ist.”

(zitiert aus: Gerd Buurmanns Blog Tapfer im Nirgendwo "Köln parodiert den Holocaustgedenktag", http://tapferimnirgendwo.com/2013/05/06/koln-parodiert-den-holocaustgedenktag/, Dank für den Hinweis an Werner Fleischer)

Nadav Lapid POLICEMEN – Revolver Heft 28

Ich bin kein Politiker oder Soziologe, aber ich kann mich um eine kurze politische Analyse bemühen. Ich denke, wir leben in einer posttraumatischen Gesellschaft. Wir hatten damals das Oslo-Abkommen. Als das aber schief ging und die Terror-Attacken in den Straßen von Tel Aviv und Jerusalem weitergingen, war das für alle Israelis der Beweis, dass sie alles gegeben haben und die anderen immer noch nicht bereit sind unsere Existenz zu akzeptieren. Ich studierte zu der Zeit Filmregie in Jerusalem. Es war verrückt, dort zu leben, weil zweimal die Woche ein Bus explodierte. Das war wirklich traumatisch. Und dieses Trauma hat seinen eigenen schrägen Mythos erzeugt. Es gab seit mindestens sieben Jahren keine Selbstmordattentate mehr in Israel, aber wenn Sie mit einem Israeli darüber reden, denkt er, das letzte ist erst gestern passiert. Und sieben Jahre sind in der Geschichte Israels eine lange Zeit. Das Land ist ja erst 60 Jahre alt.

Den Teil über die Polizisten zu schreiben fiel mir sehr leicht: Ich habe gemerkt, auf welch intime Weise ich den israelischen Mann verstehe. Ich könnte genau sagen, was er vierundzwanzig Stunden am Tag macht und wie er in bestimmten Situation oder Momenten reagiert. Er fühlt sich nie schuldig und dafür muss er sich nicht einmal selbst belügen, weil er sich nämlich zu einhundert Prozent ok fühlt. Ich denke auch, dass dieses Prinzip die Menschen in Israel beschreibt. Sie fühlen sich zu hundert Prozent ok. Sie sind glücklich. Es gibt auch eine Menge idiotischer Meinungsumfragen, bei denen Leute beschreiben sollen, wie glücklich sie sind. Von allen Ländern der Welt belegt Israel dabei immer den ersten oder zweiten Platz, weil die Leute dort so glücklich sind. Das war gewissermaßen mein Zugang, um die Polizei-Charaktere aufzubauen. Es gibt da zum Beispiel einen Polizisten im Film, der immer, wenn er nicht weiß, was er tun soll, einfach ein paar Liegestütze macht oder eine andere Form körperlicher Betätigung. Wenn er sich alleine fühlt, flüchtet er sich in diese körperliche Aktivität. Sein größter Feind sind seine eigenen Überlegungen und Gedanken, die beunruhigen ihn am meisten. Diese Polizisten sind keineswegs Idioten, nur weil sie bestimmte einfache Regeln einhalten. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich beim Militärdienst war: Da war es nur wichtig darüber nachzudenken, ob du genug schläfst, genug isst und darauf zu hoffen, dass etwas wirklich Cooles passiert. Die Erfüllung der menschlichen Grundbedürfnisse bekommt auf einmal eine andere Dimension. Nicht die ganze Gesellschaft, aber ein sehr großer Teil davon, folgt mehr oder weniger diesem Prinzip.

(Nadav Lapid im Gespräch mit Nicolas Wackerbarth über seinen Film POLICEMEN, Vorveröffentlichung des Gesprächs aus Revolver - Zeitschrift für Film, Heft 28, das am 17. Juni erscheint. Mit freundlicher Genehmigung der Gesprächsteilnehmer und der Redaktion)

Boaz Kaizman in Mainz



Am 18. Juni ist Boaz Kaizman eingeladen, an der Kunsthochschule Mainz seine Internet-Kunstprojekte vorzustellen. "To share copies" ist der Titel des Abends, an dem es um Kunst im Internet, die Besonderheiten der digitalen Kopie eines Kunstwerks und Perspektiven der Kunst im Allgemeinen gehen wird.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Mailwechsel Boaz Kaizman - Peter Hale

On Mon, Jun 25, 2012 at 4:35 AM, Boaz Kaizman <kaizman@t-online.de> wrote:
Dear Mr. Hale,

I am an Israeli video artist and author based in Cologne/Germany.
I would describe my art work through the years as working with concrete poetry.
Please have a look at my online exhibition 71gedichte.boazkaizman.de
I would like to start a second phase and I'm looking for a guest or several guests to present at this online exhibition. I'm also looking to be a guest in an other "location".

I would like to show Allen Ginsberg singing - Father Death Blues at (http://www.ubu.com/film/ginsberg_face.html).
I'm very happy to be confronted and surprised by other ideas - maybe you have a better idea?

The exhibition is coming to its fourth month and still going very well.

I would be very happy to hear your opinion on my project.
Best wishes,
Boaz Kaizman

PS; you might find this blog-post interesting - (71gedichte-blog) - mail exchange with Richard Stallman
http://71gedichte.blogspot.de/2012/05/mailwechsel-boaz-kaizman-richard.html

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On 02 Jul 2012, at 23:03, Peter Hale wrote:

Hey Boaz,

Sorry for the late reply. Really enjoying the site..as well as the exchange with Stallman below.

Totally fine by me that you use Father Death from the Face to Face interview. As good of a choice as it gets, since  that song was one of Allen's favorites. Thing is, BBC own it, not  Allen's estate, so technically it's not really my place to give permission. But at least I can give you my blessing.

Cheers, Peter

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Dear Peter,

The upcoming phase of the internet-exhibition 71poems/hosting is already online.
I did not send any invitations yet but I hope doing so soon. I did put in some effort to give these works a "personal touch".
Therefore I came up with the Homages to Allen Ginsberg - "Father Death Blues" and "A Desolation".
I enjoyed very much working on these wonderful pieces.
Here is the address - I really hope you will like it and would be very happy to hear your opinion.
http://71gedichte.boazkaizman.de/hosting.html

It is very important for me and also ,I think, for this internet-exhibition to give the viewers the feeling that real people stand behind the digital technique.
I would be very grateful and I think also the viewers, if you would write a few words.
It could be for example, if I may suggest, be written in your blog - I could also add your post to 71poems/hosting if you allow.
This would be a beautiful way, I think, combining the "real world" with the "internet world".
I hope I am not being rude asking too much.

Looking very much forward to your replay.
Yours, Boaz

PS:  you can already share the above link if you like.

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On Thu, Sep 20, 2012 at 11:43 AM, Boaz Kaizman <kaizman@t-online.de> wrote:
Dear Peter,

I hope you are well.
I am sending you again this mail (from 1 Sep 2012) - just to be sure it did not get lost.

Best regards,
yours Boaz

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On 20 Sep 2012, at 19:39, Peter Hale wrote:

Dear Boaz,   Sorry for the late reply. Was away over that period you initially wrote and just haven't caught up. I really don't have time to write something.   Hope you understand. Best Wishes, Peter

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From: Boaz Kaizman <kaizman@t-online.de>
Subject: Re: 71gedichte/71poems
Date: 20 Sep 2012 19:46:12 GMT+02:00
To: Peter Hale <peter.hale@gmail.com>

of course I understand. Many thanks, Boaz

Donnerstag, 10. Januar 2013

71 Gedichte Hosting

Am 17.1.2013 geht die zweite Phase der Internet-Ausstellung 71Gedichte
von Boaz Kaizman offiziell online.

Unter dem Namen "71Gedichte Hosting" wird zuerst ein Allen Ginsberg gewidmetes Kunstprojekt vorgestellt. Weitere sollen folgen. Informationen erhalten Sie auch über http://goo.gl/gs7nY oder die Homepage der Galerie Mirko Mayer www.mirkomayer.com.