Freitag, 7. Dezember 2012

Späte Geburt


Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben. (Max Planck, Wissenschaftliche Selbstbiographie 1948)

1984 hielt Helmut Kohl vor der Knesset eine Rede, die mit folgenden Worten anfing: "Ich rede vor Ihnen als einer, der in der Nazizeit nicht in Schuld geraten konnte, weil er die Gnade der späten Geburt und das Glück eines besonderen Elternhauses gehabt hat.“ Ein autobiografischer Freispruch, wie er in Deutschland verbreitet war und mit Absicht zwiespältig formuliert ist: Das göttliche Schicksal hat es gut mit mir gemeint, dass ich nicht zu der Zeit gelebt habe, in der ich Schuld hätte auf mich laden können. Ungewöhnlich ist an diesem Versuch, die Schuldfrage neu im Licht der persönlichen Nachkriegsbiografie zu stellen, der Ort und der Redner. Es zeigt sich hier das besondere Verhältnis zweier Länder. Das eine sieht sich als Rechtsnachfolger derer, die den Holocaust verschuldet haben, das andere als ständige Vertretung der Opfer und Überlebenden dieses Holocausts. Die Vertreter des Landes der Täter fühlten sich noch vierzig Jahre nach Kriegsende verpflichtet, ihrer Rede Entschuldigungen und Entschuldungen voranzustellen. Alles im Kontext von "Wiedergutmachung" – ein schreckliches Wort angesichts der Schrecknisse.

Bereits ein paar Jahre zuvor hatte Ernst Nolte für die Geschichtsschreibung der Zeit des Nationalsozialismus Revision angekündigt. Neben der berechtigten Forderung einer differenzierteren Sicht zielte diese Revision allerdings, wie schnell sichtbar wurde, auch auf Relativierung der bis dahin durchweg als singulär gewerteten Verbrechen des Holocaust. Nolte stellte einen „kausalen Nexus“ zwischen den bolschewistischen Gräueln und dem Holocaust her. Der Erkenntnisgewinn sollte wohl sein, die Verbundenheit der beiden scheinbar unverbunden nebeneinander stehenden Phänomene Bolschewismus und Nationalsozialismus zu betonen, die unterstellte Kausalverbindung bedeutet jedoch de facto eine Entschuldung des Nationalsozialismus: Grund und Ursache des Holocaust finden sich im Gulag und den Säuberungswellen Stalins. Um 1986 entbrannte über diese Thesen eine Gelehrtenschlacht, der so genannte Historikerstreit. Im Kampf um die Deutungshoheit bei der offenbar fälligen Neuschreibung dieses nicht nur für Deutschland so entscheidenden Teils der Geschichte wurde vor allem deutlich, welche Bandbreite der Interpretationen zu diesem Zeitpunkt bereits möglich war.

Nicht zufällig fallen beide Phänomene in die Mitte der 80er Jahre, wie auch Hermann Lübbe damals feststellte: „Diese gewisse Stille (der unmittelbaren Nachkriegszeit) war das sozialpsychologisch und politisch nötige Medium der Verwandlung unserer Nachkriegsbevölkerung in die Bürgerschaft der Bundesrepublik Deutschland. Es hätte eines solchen Mediums nicht bedurft, wenn die Herrschaft des Nationalsozialismus ihre Wirklichkeit exklusiv in jenen Machthabern gehabt hätte, die in den Prozessen der Alliierten abgeurteilt wurden. (...) Zur nationalsozialistischen Realität gehörten ja ebenso die schließlich weit mehr als Dutzendmillionen registrierter Parteigenossen, die noch größere Zahl der mitlaufenden Volksgenossen - kurz: die Mehrheit des Volkes.“[1] Die "Entnazifizierung" und das pädagogische Programm, das die Siegermächte Deutschland auferlegten, galten als Maßnahmen der Verarbeitung von Unverarbeitbarem, als Bedingungen für einen dann bedingungslosen Wiederaufbau. Die gestern noch allgemeingültige Ideologie war mit ihren Hauptvertretern zum Schweigen gebracht worden und galt als ausgesetzt. Unter den Vorzeichen kollektiver Schuld war es kaum denkbar, über die Vorzeit im beiläufigen Tonfall zu reden. "Vergangenheitsbewältigung" – auch das ein schreckliches Wort – war nicht möglich, obwohl die Erinnerungslücken diverser Protagonisten – auch Lübbe – zeigen, wie gern man etwas loswerden wollte, was nicht loszuwerden war: Die Vergangenheit war zu präsent, zu frisch und grausam. Nicht nur Lyrik schien nach Auschwitz nicht mehr möglich, auch bestimmte Formen des Zynismus waren von den Ereignissen in den Schatten gestellt worden.

In den Folgejahren waren Überlebende des Holocausts und zurückgekehrte Flüchtlinge mit Parteimitgliedern oder SS-Angehörigen konfrontiert, denen die Wende unbeschadet gelungen war und die nun auch in der Bundesrepublik wichtige Posten bekleideten. Viele der Anhänger des Nationalsozialismus hatten sich gleich ganz neue Viten erfunden. Und durch viele der autobiografischen Formulierungen wie zum Beispiel die des Exkanzlers Helmut Schmidt ziehen sich Schuldgefühle angesichts der monströsen Verbrechen, selbst wenn man nicht aktiv an den Ermordungen beteiligt war. Die Diskussion um kollektive Verantwortung entließ niemanden und spektakuläre Prozesse gegen Parteifunktionäre der NSDAP, in Nürnberg oder später der gegen Eichmann hielten die Erinnerung an die Geschehen vor 1945 regelmäßig wach. Die Kohabitation der Überlebenden mit den Entnazifizierten beinhaltete jedoch gleichzeitig die ungenannte Aufforderung zu einem ersten Schritt des Vergessen zugunsten produktiver Zusammenarbeit. Das war nur unter Aussparung der Biografien möglich und mit dem Hinweis auf die großen Bösen, die in regelmäßigen Ritualen gefunden und abgeurteilt wurden. „Die vage populistische Attraktivität des Nationalsozialismus ist viel höher einzuschätzen als die ideologische Indoktrination seiner Massenbasis. (...) Das Weltanschauliche, auch in Gestalt des rassetheoretischen Selektionsprinzips, das hierbei zur Legitimation herhalten musste, war oft nur Überbau. Wichtiger, historisch durchschlagender war der neue hier herangezüchtete Sozialtyp des nationalsozialistischen ‚Sonderführers’, Prototyp des politisch protektionierten unselbständigen Unternehmers mit großen Vollmachten. Er gedieh im Dritten Reich auf allen Stufen der Gesellschaft, war fast zu allem zu gebrauchen, brachte dann aber auch gute Voraussetzungen mit für neue Bewährung und Karriere unter den sozusagen frühkapitalistischen Bedingungen des Wiederaufbaus und Gründungsbooms nach der Währungsreform.“[2]

1985 allerdings waren die meisten Akteure der direkten Nachkriegszeit pensioniert. Helmut Kohl hatte den letzten Kanzler abgelöst, in dessen Biografie die Zugehörigkeit zu Organisationen des nationalsozialistischen Machtapparats oder des aktiven Widerstandes eine Rolle spielten. Die Generation der Entscheidungsträger, die Mitte der 80er das Sagen hatte, verließ sich auf die Gnade später Geburt und die Feststellung, dass das Umerziehungsprogramm der Siegermächte ja erfolgreich gewesen sei, wie man an der Bundesrepublik sehen könne. Die Auslagerung der Schuldfrage an die Elterngeneration stellt eine zweite Stufe des mutwilligen Vergessens dar, das so einfach nie zu haben war: „Der Holocaust war für meine Eltern keineswegs mit dem Ende der Verfolgung erledigt. Er war für sie nicht zu erledigen. Daher gaben sie die unverarbeiteten Auswirkungen des Erlittenen, die sie tief in ihren verletzten Seelen trugen, schon mit meiner Geburt an mich weiter.“[3]

Hatten schon zahlreiche 68-er ihr Unbehagen über die Verstrickungsbiografien ihrer Eltern in linken Aktivismus einmünden lassen, so boten Mauerfall und, wie das Ereignis im Westen gerne genannt wurde, "Wiedervereinigung" als große nationale Ereignisse die bequeme Möglichkeit, Überlegungen zu eigenen historischen Verstrickungen zurückzustellen, obwohl doch erst jetzt möglich gewesen wäre, an die vor 1945 liegenden Gemeinsamkeiten beider deutscher Staaten anzuknüpfen. Die glückliche Wiederherstellung eines Ganzen, das 1945 verloren schien, war für viele der Schlussstrich unter die leidige „Bewältigungsdiskussion“. Die Nachkriegszeit schien mit der Wende beendet, damit auch das, was in dem Wort Nachkrieg immer mitschwang: Der Krieg und die unangenehmen Erinnerungen an den Holocaust. Eine dritte Stufe des Vergessens.

In beiden deutschen Staaten war der Wunsch sich mit dem schlechten Gewissen auseinandersetzen zu müssen aus sehr unterschiedlichen Gründen allerdings schon vor der Wende erlahmt. „Bei uns gibt es keine Kameradschaftstreffen ehemaliger Wehrmacht- oder SS-Angehöriger. Aber in unserer Bevölkerung sind vielerlei Leute, die damals in diesen Organisationen waren. Und die antifaschistische Führung der DDR hat es ihnen leicht gemacht, indem sie klarstellte: Mit diesem Staat besteht eine neue Ideologie und damit ein endgültiger Bruch mit der Vergangenheit. Und das birgt in sich die Gefahr, dass man selbst aus der Notwendigkeit entlassen ist, sich mit dieser Vergangenheit auseinanderzusetzen.“[4]

Das neue Selbstbewusstsein eines wiedervereinten Deutschlands, einer tonangebenden Generation, die den Eltern immer vorgeworfen hatte, verstrickt gewesen zu sein, fand seinen Ausdruck lieber in gewonnenen Fußballweltmeisterschaften, damit verbunden dem neuen, jetzt unbelasteten Gefühl, deutsche Fahnen schwenken zu können und dem Wunsch, im ehemaligen Jugoslawien endlich einmal auf der richtigen Seite an einem guten Krieg teilnehmen zu können. Eine Anpassung des von den Alliierten initiierten nationalen Erziehungsprogramms blieb aus. Hatten in der Vergangenheit die Schauprozesse immer wieder den Holocaust erneut ins Bewusstsein der tagesaktuell Informierten geholt, wurden die in den 90ern immer seltener. Spektakulär war noch die Enttarnung des ehemaligen Aachener Hochschulrektors Schwerte 1995, Selbstenthüllungen wie die von Günter Grass haben zuletzt ein gewisses Echo im Feuilleton gehabt. Der Prozess gegen John Demjanjuk, möglicherweise der letzte seiner Art, endete für die, die eine Verurteilung erhofft hatten, unbefriedigend: Der Angeklagte starb während der Revision. Und die Begegnung zwischen Billy Joël und den Neckermann-Erben, deren Vorfahr Josef Neckermann seinerzeit das Geschäftshaus der Joels im Zuge der Arisierung billig erstehen konnte, bot vor allem das nicht, auf das die Öffentlichkeit jahrelang gewohnt war, immer wieder präsentiert zu bekommen: einen Schuldspruch oder ein Schuldeingeständnis, nicht mal eine Entschuldigung.

Der Grund dieses fortschreitenden Vergessens ist naheliegend. Wer 1945 volljährig war, muss heute mindestens 85 sein. „Wir sterben aus“[5] hat das die Holocaust-Überlebende Ester Bauer formuliert und gleichermaßen gilt das für die Täter, die bislang einer Verurteilung entgangen sind. Die Generation derer, die heute in Entscheidungspositionen drängen, fühlt sich nicht einmal mehr verpflichtet, die Gnade einer späten Geburt für sich zu reklamieren. Zu lang war schon zu ihrer Geburt der Holocaust vorbei, Verbrechen und Verfolgung betreffen nur noch ihre Großeltern. Junge jüdische Autoren schreiben Bücher zum Beispiel aus der Innensicht eines SS-Angehörigen[6], der nüchtern den finanziellen Gewinn der jüdischen Enteignungen bilanziert, ein noch vor dreißig Jahren als obszön angesehener Erzählstandpunkt. Die in Deutschland gewohnt rassistischen und rechten Reflexe der vermeintlich Zukurzgekommenen richten sich gegen Türken und den Islam. Staunend hören Kinder und Jugendliche heute, was sich auf dem Boden der Bundesrepublik gegen eine Minderheit, die nur die wenigsten aus dem Bekanntenkreis kennen, abgespielt haben soll und können es nicht glauben. Ich habe es erlebt, dass ein jüngerer Autorenkollege für ein fiktives feudales Anwesen wegen des Wohlklangs den Namen Buchenwald vorschlug. Selbst wenn das als Blackout erklärbar wäre, so ist auch der nur damit erklärbar, dass gewisse Erinnerungsreflexe nicht mehr vorausgesetzt werden können. Das Zusammenwachsen der europäischen Nationalstaaten, das Verschwinden der Grenzen und die Geschichte der Einwanderer haben eine Situation geschaffen, in der die Voraussetzungen und Taten des Nationalsozialismus antiquiert und durchweg unzutreffend erscheinen. Es werden wieder Gedichte geschrieben, als wäre die Möglichkeit des Lyrischen angesichts der Ereignisse nie in Frage gestellt worden. Adornos Formel und ihre ästhetische Quintessenz gilt selbst vielen, die sie noch kennen, als historisch überholt.

Die untergründigen Befürchtungen, dass der Holocaust zwar eine bislang unüberbotene, „singuläre“ Brutalität darstellt, sich aber durchaus wiederholen kann, weil es immer Ideologien gibt, die bei den unzufriedenen, arbeitslosen, aufstiegswilligen Kindern des Mittelstandes mit ihren Parolen Gehör finden werden, dass jedes „bewältigte“ Progrom das Versprechen eines nächsten beinhaltet, dass die Schöße und Köpfe noch fruchtbar sind, all diese Schlussfolgerungen aus der Geschichte sind in ihrem Einfluss schwächer geworden. Es gehört zu den erwartbaren Ergebnissen des Vergessensprozesses, dass der bedingungslose Wille zur Provokation auf Geschmacklosigkeiten zurückgreift, die vor noch nicht allzu langer Zeit Tabu waren. Wenn Artur Zmijewski Mädchen in Gaskammern fangen spielen lässt und Holocaust-Überlebende zur Auffrischung ihrer KZ-Nummerntätowierung überredet, so spielt er nach den bekannten Mustern der Provokation mit der Vermengung von Spiel und Mord, von Modetrends und Holocaust. Das Gegenbild scheint der letzte Schrei bei israelischen Jugendlichen zu liefern, die sich die KZ-Nummern ihrer Großeltern auf den Arm tätowieren lassen[7]. Doch das Infame an Zmijewskis Koppelungen wird erst sichtbar, wenn man sich den Gesamtzusammenhang vergegenwärtigt, in dem sowohl die besonderen polnischen Schwierigkeiten mit Verstrickungen in der NS-Zeit als auch die hinter den Aktionen des Umfelds sichtbaren programmatischen Einschläge ansieht. Die sich links gebenden Bewegungen der Biennale lassen an keiner Stelle den Versuch erkennen, den Holocaust anders als einen Witz zu behandeln und auf diese Weise endgültig mit ihm abzuschließen. Nach der geforderten Wiederansiedlung von Juden in Polen scheint das Holocaust-Problem beseitigt. Die Umkehrung des Zionismus schafft noch einen anderen Störfaktor des Zmijewski-Umfelds aus der Welt: den Staat Israel. 

Das Zynische dieser Art Humor, der den Betrachter angeblich an die Aporien des schlechten Gewissens erinnern und dadurch die Geschichte durch Wiederholung präsent halten soll, dabei aber „die Differenzen mit Sentimentalitäten zukleistert und zugleich brutal“ ist, blieb den Kommentatoren nicht verborgen[8]. Vielen war aber selbst das offenbar egal und vermutlich in dem Bewusstsein, dass man sich mit moralischen Argumentationen im Kunstumfeld grundsätzlich in die Nesseln setzt, wurde lieber geschwiegen. Alles, was zum Vergessen dieser Biennale beiträgt, ist sicher wünschenswert, wäre da nicht diese Indifferenz, bei der Künstler wie Zmijewski mit ihren restaurativen Ansichten durchkommen. Ärgerlich bleibt auch, dass man mit Gaskammervideos den Applaus der Berliner Republik inklusive ihres damaligen Bundespräsidenten Wulff erntet[9] und Zugriff auf üppige staatliche Fördergelder bekommt, weil die Koketterie mit dem Unsäglichen in den neoliberalen Salons der Hauptstadt staatstragend geworden ist. Die nächste Belohnung für seine vergesslichen Erinnerungsstücke hat Zmijewski bereits erhalten. Er durfte eine Videozone im Aachener Ludwig Forum einrichten. Aber das sollte man gleich wieder vergessen.

Marcus Seibert


[1] Zeitungsartikel zum Historikerstreit, Wiederabdruck in Hermann Lübbe: Die Aufdringlichkeit der Geschichte – Herausforderungen der Moderne vom Historismus bis zum Nationalsozialismus, Köln 1989, S.336
[2] Martin Broszat: Plädoyer für eine Historisierung des Nationalsozialismus (Merkur 39, 1985, S.373-385, Wiederabdruck in Martin Broszat: Der schwierige Umgang mit unserer Geschichte, München 1987, S.169)
[3] Pogany-Wnendt auf diesem Blog
[4] Peter Kirchner (Vorsitzender jüdische Gemeinde Ost-Berlin 1971-1990), zitiert nach Detlev Joseph: Die DDR und die Juden. Eine kritische Untersuchung, Verlag das Neue Berlin 2010, S.34, nach Michael Schmitz: Jetzt weht ein freier Geist, Die Zeit Nr. 17, 22. April 1988
[5] Esther Bauer im Interview bei haGalil http://www.hagalil.com/archiv/2012/09/12/einfach-esther/, dort auch der Hinweis auf den Dokumentarfilm „Einfach Esther – eine Eppendorfer Lebensgeschichte“, Dokumentarfilm von Richard Haufe-Ahmels, D 2011, 66 Min.
[6] Jonathan Litell: Die Wohlgesinnten, Berlin Verlag 2008
[7] Dana Doron: Numbered, 2012, Bericht dazu in taz, 31. Oktober 2012, S.14
[8] Siekmann/Creischer in Konkret 6/2012
[9] Siehe Werner Fleischer in diesem Blog